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Donnerstag, 3. Oktober 2002
3. Oktober 2002 um 12:59:37 MESZ
Über den Tellerrand schauen
Island ist der am dünnsten besiedelte Staat Europas und statistisch gesehen bekommt jede Isländerin zwischen 15 und 44 Jahren 2,3 Kinder. Interessant ist, dass 85,7 Prozent aller Frauen in Vollzeit beschäftigt sind. Das ist natürlich nur möglich, weil alle Kindergärten und Schulen ganztägige Betreuung anbieten. Schon Studentinnen können - wenn Sie während des Studiums ein Baby bekommen - eine ganztägige Betreuung für ihr Kind bekommen und so das Studium fortsetzen. Die Lebenshaltungskosten in Island sind hoch und es ist einfach auch nötig, dass beide Elternteile trotz Kindern berufstätig sind. Da Frage ich mich immer, wann hat Island begonnen, ganztägige Betreuungseinrichtungen zu bauen? Wie ist das finanziell? Es muss sich für den Staat doch lohnen, dass so viele Frauen weiterhin berufstätig sind und die Betreuungsangebote in Anspruch nehmen? Warum schaun unsere Politiker nicht über den Tellerrand Deutschland und verschaffen sich einen Einblick darüber, wie andere Länder mit der Finanzierung von ganztägigen Betreuungs-einrichtungen umgehen? Ich glaube manchmal, wir deutschen Frauen sind so fest in unserer traditionellen Rolle gefangen und in unseren Köpfen ist eingemeißelt: Gute Mütter arbeiten nicht! Wenn wir dieses Bild nicht behutsam aber deutlich verändern, werden unsere Töchter und Enkeltöchter immer noch in dieser Tradition für mehr und bessere Kinderbetreuung kämpfen... oder bis dahin gibt es kaum mehr Kinder. Schade eigentlich!
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last updated: 30.01.04, 16:57 Status
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