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Dienstag, 2. Juli 2002
2. Juli 2002 um 16:35:20 MESZ
Vereinbarkeit... ist nur ein Wort
Viele Reden, wenig Möglichkeit sich in einem 1-stündigen Diskussionsforum einbringen zu können. Frau Lautenschläger, MdL und hessische Sozialministerin sprach aus der Sicht der vollberufstätigen Mutter von 2 Kindern. Ich denke, sie hat sicherlich nicht die selben Probleme wie andere berufstätigen Mütter. Natürlich brauchen wir die Möglichkeiten zu entscheiden, wo und wie wir unsere Kinder betreut haben wollen, aber die finanziellen Möglichkeiten entscheiden dann, was wirklich möglich ist. Ich stimme Frau Lautenschläger zu, dass an erster Stelle ein Bewusstseinswandel stehen muss. So lange die Wertschätzung von Ehe und Familie in der Gesellschaft nicht vorhanden ist, kann noch so viel an Rahmenbedingungen verändert werden. Aktuell sind doch Familien eher benachteiligt und wir sprechen nicht davon, Familien besser als Ledige zu stellen, sondern die Familien erst einmal wieder gleich zu stellen. Fällt das Wort Karrierefrau ist – wenn denn diese auch Mutter ist – gleich die Rabenmutter im Kopf. Fakt ist doch, egal wie Eltern ihren Lebensweg gestalten, sie tragen die Verantwortung und müssen die Entscheidung für die richtige Erziehung treffen. Interessant war auch der Vortrag von Prof. Dr. Fthenakis. In mehreren Befragungen fand er heraus, dass die Qualifizierung der elterlichen Partnerschaft der Schlüssel für die weitere Familienentwicklung ist. Auf gut Deutsch: Ist erst ein mal ein Kind da nimmt meist die Partnerschaftsqualität permanent ab. Die Frau fühlt sich überfordert, der Mann unverstanden, die Kommunikation nimmt ab... die Scheidungsquote steigt. Hilfe wird vielleicht gesucht, wenn das Kind fast im Brunnen ist. Seine Erkenntnis daraus ist eine Bestätigung für unser Engagement im Unica Forum. Wir brauchen mehr niederschwellige Einrichtungen für Beratung und Unterstützung für die Übergänge im Familienentwicklungsprozess ganz abgesehen von einer neuen Familien- und Bildungspolitik, mehr flexiblen Betreuungsangeboten und mehr Geldern für Familien. Jede Veränderung braucht das richtige Umfeld, Unterstützung, Verständnis und Menschen, die aus der eigenen Erfahrung praxisnahe Hilfe zur Selbsthilfe anbieten. Wenn wir aber mehr Toleranz gegenüber arbeitenden Müttern fordern, müssen wir bedenken, dass Toleranz alleine nicht ausreicht. Wie passend ist da Goethes Weisheit: Toleranz ist eine vorübergehende Besinnung, die zu Anerkennung führen muss. Duldung heißt erleiden.“ Jeder und jede einzelne ist aufgerufen, im eigenen Umfeld damit zu beginnen. Veränderung beginnt im Kopf. Der Anmerkung vom Stadtrat Stefan Barg kann ich persönlich nur zustimmen: Wir müssen mehr daran denken, was der Gesamtheit dient, als immer nur unseren ganz persönlichen Vor- oder Nachteil im Kopf zu haben.
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